Grillen gehört zum Campingurlaub einfach dazu. Oft nimmt der Griller allerdings viel Platz ein, weshalb viele Camper dann doch lieber zum Einweg-Grill greifen. Das ist aber in jedem Fall die schlechtere Wahl, denn diese Alu-Kohle-Boxen haben eine extrem schlechte Umweltbilanz und grillen miserabel. Wenn man nach Alternativen sucht, springt einem der Edelstahl-Grill von Skotti mit seinem schmalen Packmaß natürlich sofort ins Auge. Wir haben ihn getestet.

Die Redaktion des VANLIFE Magazins hat von Skotti einen Grill zum Testen zur Verfügung gestellt bekommen und wir haben daher auf einigen Reisen Erfahrungen gesammelt. Gestartet haben wir bei unserem Kurzurlaub am Maltschacher See in Kärnten.

Wir sind keine Anfänger, was das Grillen anbelangt, hatten allerdings noch nie einen Gasgrill. Das Grillen mit Gas ist auf jeden Fall eine gute Sache: Man braucht keine Kohle, kein Holz, keine Anzünder und kann mit Gas die Flammen auch gut kontrollieren. Der Skotti wäre aber auch mit diesen Brennmaterialien zu bedienen.

Wir wollten freilich die Gas-Variante testen. Der Edelstahl-Grill ist im Handumdrehen zusammengesteckt und durch Anschließen der Gaskartusche und Füllen der Auffangschale mit Wasser schnell einsatzbereit. Ein bisschen eine Herausforderung ist der ebene Untergrund, denn schief sollte der Grill nicht stehen, sonst läuft das Wasser aus.

Als Grillgut haben wir mit Schafkäse gefüllte Champignons, Gemüse, Hühnerspieße, Mini-Brötchen und ein Steak gewählt. Wir starteten die Flammen und dann ging es auch schon los. Das Prinzip hat an sich gut funktioniert, allerdings kamen uns die Flammen nach einer Weile zu schwach vor. Es war nicht gerade warm im Freien, vielleicht 14 Grad, und wir hatten das Gefühl, dass der Grill nicht die notwendige Hitze entwickelt. Jetzt hätten wir einen Deckel gebraucht. Wie gesagt, das war unser erstes Mal mit dem Gasgrill. Da wir nicht so recht wussten, was wir falsch gemacht haben oder was man besser machen könnte, wechselten wir kurzerhand zum Wintergas, das Skotti mitgeschickt hatte. Und siehe da, damit klappte alles wunderbar!

Unser Fazit nach dem ersten Test: Bei kühleren Temperaturen oder Wind benötigt man entweder einen Deckel oder ein stärkeres Gas. Für mehr als zwei Personen ist die Standardgröße zu klein, da müsste man in Etappen grillen. 

Ein paar Worte zum Thema Reinigen: Der Skotti verschmutzt zwangsläufig und ist rußig und fettig. Wir haben bei allen Einsätzen die Erfahrung gemacht, dass sich der Grill ohne viel heißes Wasser und eine Abwaschstation auf einem Campingplatz nicht gut reinigen lässt. Wir haben zu Stahlwolle und Stahlschwämmchen gegriffen, das klappte sehr gut. Wer autark unterwegs ist, wird den Skotti erst zu Hause gründlich putzen können. Er benötigt sonst zu viel Wasser. Es spricht allerdings nichts dagegen, ihn nur grob zu reinigen und wieder in die Tasche zu packen bzw. mehrmals zu verwenden. Nach dem ersten Test haben wir die grob gereinigten Edelstahl-Teile im Geschirrspüler gewaschen, weil wir es in der Gebrauchsanleitung gelesen hatten. Das bringt allerdings nichts, man muss mit der Hand ran und schrubben. Das klingt mühsamer, als es ist. Edelstahl lässt sich ja gut reinigen.

Fisch klappt mühelos

Der nächstes Einsatz des Skotti war auf dem Campingplatz Kanić auf der kroatischen Insel Pag. Leider hatten wir die Original-Skotti-Gaskartuschen vergessen und so mussten wir Ersatzkartuschen besorgen. Das hat gut funktioniert. Als erstes haben wir uns für Fisch entschieden, denn als wir in der nahegelegenen Stadt Novalija an einem Fischstand vobeikamen, konnten wir nicht widerstehen und kauften zwei Goldbrassen (Doraden). Die hatten genau die richtige Größe für den Grill. Wir haben sie lediglich gesalzen, gepfeffert, innen mit einem Rosmarinzweig gefüllt und mit Öl beträufelt. Dann kamen sie auf den Rost.

Der Fisch klebte zwar etwas an, damit haben wir gerechnet. Trotzdem hat unser erster Versuch mühelos geklappt. Die Doraden schmeckten wunderbar.

Die „Pommes frites“ haben uns überrascht

Nächster Test: Kartoffeln. Jetzt wollten wir es wissen und haben als Beilage zu unseren Würsterln Kartoffeln gewählt, die wir in gegrillte Pommes verwandeln wollten. Die geschnittenen Kartoffeln haben wir in einen kleinen Plastiksack gefüllt und darin mit Öl und Salz vermengt. Dann ab auf den Rost damit. Auch diesmal rechneten wir damit, dass sie ankleben, das war allerdings kaum der Fall. Allerdings hätten wir uns auch hier einen Deckel gewünscht. Die Hitze kommt sonst nur von unten  – und bei etwas Wind kühlt das Gargut an der Oberfläche unserer Erfahrung nach schnell aus. Unsere Pommes sind richtig gut geworden. Nicht so knusprig wie aus der Fritteuse, das ist klar, dafür aber mit herrlichem Röstaroma. Die Würsterln zu grillen, war dann nur noch ein Klacks.

Das sagt die Redaktion:
Der Skotti überzeugt durch sein Packmaß, durch die Edelstahlteile und das einfache Konzept. Er ist auf gelingsicheres und risikoarmes Grillen ausgelegt und dadurch vielleicht manchmal ein bisschen schwach auf der Brust. Er ist im Grunde leicht zu reinigen, allerdings klappt das unserer Erfahrung nach am besten bei einer Abwasch-Station auf einem Campingplatz, denn er braucht viel Wasser. Oder man putzt ihn erst zu Hause gründlich. Was wir bei unseren bisherigen Tests vermisst haben, ist ein Deckel. Das Garen klappt damit sicherlich besser, es ginge schneller, man würde weniger Gas benötigen usw. Skotti bietet einen Deckel an, mit ähnlichem Packmaß und vielseitigen Funktionen. Das wäre eine Überlegung wert. Auf jeden Fall die erste Wahl beim Camping-Griller, alleine schon wegen Größe und Gewicht (3,3 kg Grill plus 1,6 kg Deckel). Wir werden weitertesten!

Info:
de.skotti-grill.eu

Bild: ©VANLIFE Magazin

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