Wo kann man schön campen und mit dem eigenen Schlauchboot abgelegene Strände erkunden? Die VANLIFE-Magazin-Redaktion hat sich auf die Suche gemacht und den Campingplatz Kanić auf der Insel Pag in Kroatien gefunden. Ein Tipp, auch ganz ohne Boot.
Die Kvarner Bucht in der nördlichen Adria ist ein beliebtes Reiseziel für sonnenhungrige Urlauberinnen und Urlauber, für Wind-Liebhaber, die hier gerne segeln, und für Wassersport-Begeisterte, die am liebsten mit allen möglichen Boards, SUPs, Foils, Kajaks etc. aufs Wasser gehen. Für die Redaktion des VANLIIFE Magazins trifft alles zu. Ziel dieser Recherche war es dieses Mal, Campingplätze zu finden, die einen Liegeplatz für ein kleines Schlauchboot anbieten und nicht zu groß und überlaufen sind. Nach dem Aufenthalt am Campingplatz Tunarica Sunny Camping in Istrien haben wir uns daher auf den Weg auf die Insel Pag gemacht.
Pag: Party-Insel mit vielen kleinen Buchten ohne Trubel
Die Insel Pag ist von Norden kommend gut mit der Fähre erreichbar. Man erspart sich dadurch einige Kilometer und Zeit, allerdings ist die kurze Überfahrt nicht gerade günstig. Schon auf der Fähre merkt man: Hier ist was los. Viele junge Leute setzen auf die Insel über, und das verwundert auch nicht. Der Tourismus-Ort Novalja ist bekannt für Partys, Clubs und Festivals. Was auch schnell auffällt: Hier wird gebaut, und zwar in der teuren Kategorie. An vielen Stränden werden luxuriöse Appartements mit Meerblick errichtet. Pag boomt anscheinend. Was Pag auch bietet: Viele kleine, nette Orte am Meer, abgelegene Buchten und Strände plus einige Campingplätze direkt am Strand. Neben den großen Camping-Ressorts, die wie vielerorts aus sehr vielen Mobilheimen der Luxusklasse in der ersten Reihe bestehen, findet man auch kleinere Camps, die nicht so bekannt und auch nicht so frequentiert sind.
Camp Kanić: Camping in der eigenen kleinen Bucht
Der Campingplatz Kanić liegt fünf Kilometer nordwestlich von Novalja direkt am Meer, besser gesagt am Hang, der zur eigenen Bucht hin recht steil abfällt. Diese Hanglage hat dazu geführt, dass der familiengeführte Campingplatz auf zahlreichen Terrassen errichtet wurde, was den Charme dieses Platzes ausmacht. Wie ein Trichter zieht sich das Camp den Hang hinauf, mit einigen wenigen Standplätzen unten in Strandnähe und vielen großzügigen Stellplätzen auf der obersten Etage, wo auch die Einfahrt in das Camp liegt. Auf manchen Ebenen steht nur ein Campinfahrzeug oder Zelt, alles ist in sich verschachtelt und durch Steintreppen verbunden.
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Im Zuge der Reservierung kann man keinen bestimmten Platz, sondern nur eine Kategorie buchen. Wir hatten das Glück, einen sehr schattigen Platz mit Blick aufs Meer auf der zweiten Ebene (von unten) zu ergattern.
Befestigte Sandbucht
Einen klassischen Sandstrand bietet der Campingplatz Kanić nicht, dafür eine entzückende Bucht mit zwei kleinen Molen, glasklarem Wasser und Sandboden. Da das Wasser innerhalb der Bucht nicht sehr tief ist, daher haben Kinder hier ihre wahre Freude: Sie müssen sich nicht mit Kies oder scharfen, spitzen Steinen samt Seeigeln herumschlagen, sondern können hemmungslos von den kleinen Stegen ins Wasser springen, Wasserball spielen, planschen, paddeln etc. Für die Strandgäste stehen Schattenplätze und Schirme zur Verfügung. Auch Liegen sind vorhanden. Hier kann man es sich richtig gut gehen lassen – und wem es zu laut oder heiß wird, der fährt entweder mit dem SUP weiter hinaus oder so wie wir mit dem Schlauchboot in die nächste Bucht.
Bäckerei und fahrender Händler
Direkt am Platz gibt es keine Gastronomie. Der Ort Novalja ist allerdings in ein paar Minuten mit dem Fahrzeug erreichbar – oder mit dem Boot. Im Camp kann man sich täglich mit frischem Gebäck versorgen. Zusätzlich kommt zwei- bis dreimal in der Woche der Obst- und Gemüsehändler, der regionale und frische Köstlichkeiten dabei hat. Sehr empfehlenswert ist es, in Novalja am Fischmarkt oder bei einem Fischstand frischen Fisch zu kaufen.
Neue Sanitäreinrichtungen
Richtig chic und nagelneu sind die Sanitäreinrichtungen am Campingplatz. Sie liegen zentral auf der mittleren Ebene – und hier treffen sich alle Camper aus den verschiedenen Ebenen. Außen am Gebäude liegen die Abwasch-Einrichtungen, im Gebäude selbst die Duschen und WC-Anlagen. In diesem Bereich befinden sich auch die Bäckerei (bzw. die Backwaren-Ausgabe, denn gebacken wird hier nicht) und ein Gemeinschaftsbereich mit Tischen, Bänken, TV und Grill. Die gesamte Ebene ist sehr liebevoll gestaltet, sauber und wird laufend gereinigt.
Der restliche Platz und die Umgebung
Wie bereits erwähnt zieht sich der Campingplatz von der Bucht trichterförmig hinauf in den Hang. Auf der obersten Ebene – rund um die Einfahrt ins Gelände – finden große Campingfahrzeuge oder befreundete Familien, die gerne beisammen stehen, viel Platz. Wer sich einen Stellplatz aussuchen möchte, wird von einem Mitarbeiter mit dem Golf-Cart durch das gesamte Gelände chauffiert, was richtig Spaß macht.
Zum Schluss noch ein paar Worte zum Equipment: Hier zahlen sich ein SUP, ein Kajak oder ein kleines Boot wirklich aus. Damit kann man eine Runde paddeln, um die Ecke in die nächste Bucht rudern oder nach Navalja einkaufen fahren – je nach Gefährt.
Wir haben während unseres Aufenthalts rund 23 SUPs gezählt, dazu kamen Kajaks und kleine Schlauchboote. Eine schmale Slip-Rampe gibt es vor Ort, sie eignet sich allerdings nur für sehr kleine Boote oder Kajaks, die man händisch ins Wasser lassen kann. Wer ein Boot auf einem Anhänger mit sich führt, wendet sich am besten an den freundlichen Campingplatzbesitzer Denis. Er weiß, wo die nächste Slip-Rampe ist und ist bei Bedarf auch beim Slippen behilflich. Vielen Dank dafür an dieser Stelle.
Fazit der Redaktion:
Nicht nur mit Boot eine eindeutige Empfehlung. Wir haben diesen Platz wunderbar gefunden, und das aus mehreren Gründen: Er wird nicht gehypt und über die gängigen Plattformen nicht sonderlich angepriesen. Er gefällt vielen Gästen aus unterschiedlichen Ländern, man hört hier nicht nur Deutsch. Er ist nicht wirklich mini, hat aber den Charme eines kleinen Campinplatzes, weil alles auf kleinen Terrassen angelegt ist. Er wird von einem supernetten Team rund um den Inhaber Denis geführt und ist sehr sauber. Die Bucht ist wirklich entzückend, das Wasser frisch und klar. Kinder haben hier einen Riesenspaß ohne die sonst übliche Strand-Animation oder Aqua-Attraktionen. Hier geht es pur zu.
