Man kann ja viel mitnehmen in den Campingurlaub: SUPs, Wind- und Wassersport-Ausrüstung, Fahrräder, E-Roller u.s.w. Die VANLIFE-Magazin-Redaktion wollte gerne testen, welche Campingplätze in Istrien sich eignen, um mit dem eigenen Boot anzureisen. Die Wahl fiel auf den Valamar-Campingplatz Tunarica an der Ostküste.

Schlauchboot statt Fahrräder

Um am Urlaubsort mobil zu sein, ohne den Camper-Van allzu oft bewegen zu müssen, nehmen wir üblicherweise Fahrräder mit. Diesmal haben wir uns für ein Schlauchboot mit Außenboarder entschieden, um Orte und Strände zu erkunden, einkaufen zu fahren und Küstenabschnitte vom Meer aus zu sehen (was im Fall von Campingplätzen aus Recherche-Gründen sehr praktisch ist).

Die Anreise war unkompliziert. Wir haben einen Zwischenstopp in Pula eingeplant, deshalb fuhren wir vom Großraum Wien kommend über Ljubljana Richtung Triest/Pula. Da wir es nicht vor Einbruch der Dunkelheit bis ans Meer oder gar nach Pula schafften, suchten wir spontan nach einem Übernachtungsplatz, der sicher ist, denn mit einem Schlauchboot am Anhänger steht man ungern frei. Dank der ADAC-Stellplatz-App entschieden wir uns für den Parkplatz der Höhlen von Postojna kurz nach Ljubljana. Dazu mehr hier: Postojna-Höhle: sicherer Stellplatz auf dem Weg in den Süden 

Camping im Pinienhain in der Bucht Tunarica

Der Campingplatz Tunarica Sunny Camping befindet sich an der Ostküste Istriens, 17 Kilometer südlich von Labin. Er liegt in einer Bucht auf der Halbinsel Ubas, hinter der sich ein Fjord ins Landesinnere zieht. Gebucht hatten wir bereits im Frühjahr direkt über die Valamar-Buchungsseite und eine Parzelle „Standard Mare“ gewählt. Als wir Anfang Juli eintrafen, waren noch ein paar dieser Premium-Plätze unter den Pinien direkt hinter dem Strand frei. Auch sonst war der Platz mäßig belegt. Insgesamt verfügt der Campingplatz über 150 Parzellen und wird als Zwei-Sterne-Kategorie ausgewiesen. Die Klassifizierung erstaunt uns immer wieder. Anscheinend kommt es in Kroatien auf die Platzgröße an. Tunarica Sunny Camping verfügt über alles, was man sich wünscht: Sehr freundlich besetzte Rezeption, Geldautomat, Minimarkt, Restaurant, ein neues Sanitärgebäude, Stranddusche u.v.m. Dazu kommen wir noch im Detail.

Der Strand und die Bucht

Die Tunarica-Bucht ist mir ihrem kleinen Hafen und dem Kiesstrand wirklich idyllisch. Hier konnten wir unser Boot mühelos mithilfe der Slip-Rampe ins Wasser lassen und an einer eigenen Boje festmachen. Wir haben vorweg natürlich an der Rezeption genau erfragt, wie hier die Gepflogenheiten sind, und wenn man davon etwas abweicht, kann man sicher sein, dass einer der Dauercamper mit Rat und Tat zur Seite steht. Die Bucht inklusive Strand und Hafen ist kein Teil des Campingplatzes, sondern öffentlich zugänglich. Das führt dazu, dass am Wochenende gerne Tagesgäste aus der Umgebung hierher zum Baden kommen und kurzfristig am Campingplatzgelände parken. Schließlich wollen die Einheimischen auch etwas von ihren schönen Buchten haben. Wir finden das sympathisch, und wenn es einmal zu voll oder zu laut werden sollte, kann man jederzeit mit dem eigenen oder einem ausgeliehenen Boot (oder Kajak) in eine ruhige Bucht nebenan fahren.

Minimarkt und Restaurant „Tuna Bay“

Die Bucht hat den Namen Tunarica, weil hier früher Tunfisch gefangen wurde. Daran lehnt sich der Namen des Restaurants „Tuna Bay“ an, was allerdings nicht bedeutet, dass es hier Tunfisch gibt. Zumindest nicht, als wir hier waren. Auf der Speisekarte findet man einige kroatische Gerichte, nicht immer ist alles zu haben. Wir waren von den moderaten Preisen und dem guten Essen überrascht. Das ist nicht auf jedem kroatischen Campingplatz selbstverständlich.

Im Minimarkt bekommt man alles, was man benötigt. Und über das Valamar-Online-Service „Valfresco Direkt“ kann man sich seine im Onlineshop bestellt Ware sogar an den Stellplatz liefern lassen. 

Etwas versteckt: ein nagelneues Sanitärhaus

Wir dachten, dass die Zwei-Sterne-Kategorie vielleicht mit den Sanitäreinrichtungen zu tun haben könnte. Das von unserem Stellplatz aus am nächsten gelegene ist bereits in die Jahre gekommen, doch völlig in Ordnung und sauber. Dann entdeckten wir gleich nach der Einfahrt ins Gelände linker Hand ein versteckt gelegenes komplett neues Sanitärhaus, das nicht nur sehr großzügig gestaltet ist, sondern auch über eine Waschmaschine, einen Wäschetrockner, Kühlgeräte und ein Bügelbrett samt Bügeleisen verfügt.

Das restliche Gelände und die Umgebung

Von den 150 Parzellen befinden sich nur einige direkt beim Strand. Die allermeisten sind auf dem Gelände in den unterschiedlichen Zonen und Ebenen erteilt, meistens auch unter schattenspendenden Pinien. Auch für Zelte und Zeltlager gibt es ein Areal. Die Aufteilung ist gut gelungen und der Platz ist sehr ruhig, weil keine laute Straße in der Nähe ist. Durch die leichte Hanglange hinunter zum Meer verlaufen sich auch die einzelnen Ebenen und ergeben somit keine monotone Fläche.

Dich Bucht selbst eignet sich für Bade- und Bootsspaß aller Art. Kinder haben im abgegrenzten Badebereich genügend seichtes Wasser und können sich hier richtig austoben. Vor Ort gibt es einen Bootsverleih, einen Kajakverleih, einen Tretbootverleih und SUPs zum Mieten. Die Umgebung eignet sich wunderbar zum Radfahren. Alles in allem ein ruhiger Ort, sehr schön gelegen und preislich äußerst attraktiv.

Fazit der Redaktion:
Wir haben einen Platz gesucht, wo man ein Boot nutzen kann, und haben ihn gefunden. Die Tunarica-Bucht und der angrenzende Fjord sind sehr schön und eignen sich wunderbar für den einen oder anderen Bootsausflug an den nächsten Strand und zur gegenüberliegenden Strandbar. Für Naturliebhaber und Ruhesuchende ein perfekter Platz, auch kleine Kinder kommen auf ihre Kosten. Jugendlichen und Unternehmungslustigen ist es unter Umständen zu langweilig, daher eher nur für ein paar Tage zu empfehlen. Uns hat es an nichts gefehlt, die Zwei-Sterne-Kategorisierung können wir überhaupt nicht nachvollziehen. Vielleicht führt sie aber dazu, dass der Platz nicht überlaufen ist. Und preislich wirkt sie sich natürlich auch aus.

Link:
Campingplatz Sunny Camping Tunarica

Bild: ©VANLIFE Magazin

Diesen Artikel teilen: