Camping mit eigenem Strand? Und das in Grado? Das VANLIFE Magazin hat einen Platz gefunden und von dort aus die entzückende italienische Altstadt mit dem Fahrrad erkundet.

Die obere Adria ist ein beliebtes Urlaubsziel und wer nicht zu weit fahren möchte, kann in Grado einen Stopp einlegen oder einen Kurzurlaub einplanen. Denn Grado hat seinen Reiz, vor allem in der Nebensaison.

Grado ist wie viele andere Orte an der Adria ein ehemaliges kaiserlich-königliches Seebad, das bis zum Ende des Ersten Weltkrieges zur „österreichischen Riviera“ gehörte. Die Stadt Grado liegt am Ende einer Insel in der Lagune von Grado, die von beiden Seiten über eine Brücke bzw. einen Damm erreichbar ist. In Grado Pineta, an der zum Meer hin gewandten Inselseite, befindet sich der Campingplatz „Camping al Bosco“. Er ist der perfekte Ausgangspunkt für die Erkundungen der Altstadt von Grado. Mit dem Fahrrad sind die rund vier Kilometer mühelos zu bewältigen, denn man fährt gemütlich an der Strandpromenade entlang.

Camping mit Retro-Charme

Der Campingplatz selbst ist nicht der neueste, das muss man wissen. Doch genau das macht auch seinen Charme aus. Denn man campt hier wie früher: Die Stellplätze sind einfach gehalten, verfügen über einen Stromanschluss, aber keinen Wasseranschluss. Dafür muss man entweder mit dem Fahrzeug zur Geschirrwaschstelle fahren oder das Wohnmobil oder den Camper-Van mit Kanistern befüllen. Für ein paar Tage reicht aber der Wasservorrat meistens ohnehin. Die Sanitäranlagen sind teilweise schon recht alt und daher einfach, aber allesamt sehr sauber. Warmwasser gibt es in den Duschen nur mittels Automaten, in den 50 Cent einzuwerfen sind. Das macht aber alles nichts, denn man wird durch einen sehr schönen und großzügig beschatteten Platz entlohnt. Auch die Gäste sind genügsamer und gelassener als an so manchen vollausgestatteten Luxus-Campingplatz. Was für viele sicherlich einen Nachteil darstellt: Man kann hier keinen Standplatz reservieren oder vorab buchen. Daher eignet sich dieser Platz vor allem für die Nebensaison, denn es sind dann immer genügend Stellplätze frei. Die VANLIFE Magazin-Redaktion war zu Pfingsten vor Ort. Der Platz war gut besucht, freie Flächen gab es aber trotzdem. Ein gewisses Risiko geht man also ein. (Wer lieber auf Nummer Sicher geht, findet am Ende des Artikels Links zu weiteren Campingplätzen rund um Grado.

Man zahlt nur, was man wirklich braucht und nutzt

Das mag jetzt für manche abschreckend klingen: Keine Reservierung, kein kostenloses Warmwasser in den Duschen, kein Wasseranschluss am Standplatz. Genau das macht diesen Platz aber attraktiv, vor allem preislich: Denn man zahlt nur für das, was man wirklich braucht, und nicht eine überbordende Infrastruktur mit, die eventuell nur Mobilheimmietern zugute kommt. Bungalows und Mobilheime gibt es hier auch, sie sind aber genauso schlicht gehalten wie der Rest des Platzes. In der Nebensaison kostet der Wohnmobil-Stellplatz 11,00 Euro inklusive Strom und 7,50 Euro pro Person. Das ist für Italien schon beachtlich günstig.

Privatstrand nur für Campinggäste

Sonne, Strand, Meer: Dafür fahren wir nach Italien. Und hier gibt es für Campinggäste einen eigenen Strand direkt vor der Haustüre. Er ist lediglich durch die Strandpromenade vom Campingplatzgelände getrennt. Der Strand ist großzügig gestaltet und war in der Vorsaison nur vereinzelt mit den üblichen Sonnenliegen und Sonnenschirmen bestückt. Wer schon einmal an einem Strand auf der Insel Grado war, weiß: Hier ist das Meerwasser sehr seicht und man geht oft viele, viele Meter, bis man endlich schwimmen kann. Am Campingplatz-Strand hat man eine gute Lösung gefunden und einen Steg gebaut, der den Großteil des Weges bis ins kühle Nass trockenen Fußes ermöglicht. Von der Plattform am Ende des Steges kann man dann bequem mithilfe von Leitern ins Wasser gehen oder einfach schnell hineinspringen.

Mit dem Fahrrad nach Grado

Vom Campingplatz aus führt die Promenade erst zu weiteren Stränden und dann in die Stadt Grado. Mit dem Fahrrad können Camper diesen schönen Weg problemlos nehmen, nur die städtischen Strände müssen umschifft werden, denn dort ist das Fahrradfahren entlang der Promenade nicht erlaubt. Der „Sehnsuchtsort“ ist ruhiger und mondäner als so manch anderer Ort an der obere Adria. Hier herrscht ein Flair, das zum Bummeln, einkaufen und essen gehen einlädt, hauptsächlich in der idyllischen Altstadt. Grado ist praktisch auf allen Seiten von Wasser umgeben, hat einige Häfen und Marinas und auch einen Kanal durch die Stadt. Eine Runde zu radeln, bevor man die Fußgängerzone in der Altstadt besucht, zahlt sich wirklich aus. In der verkehrsberuhigten Altstadt müssen Radfahrer dann absteigen und schieben. Macht nichts, so sieht man mehr. Kulinarisch hat Grado jede Menge an ausgezeichneten Restaurants zu bieten, wer sucht, findet auch sehr gute Küche in weniger hochpreisigen Gaststätten.

Fazit der Redaktion:
Grado ist auf jeden Fall eine Besuch mit dem Wohnmobil oder Camper-Van wert. Am besten in der Nebensaison für ein verlängertes Wochenende. Wem „Camping Bosco“ nicht zusagt, kann sich für einen anderen Campingplatz in der Lagune entscheiden.

Links:
Grado Tourismus

Campingplatz „Camping al Bosco“

Weitere Campingplätze in der Lagune von Grado:
Campingplatz „Punta Spin“:
großes Resort mit Buchungsmöglichkeit
Belvedere Pineta Camping Village: Campingplatz auf dem Festland

Bild: ©VANLIFE Magazin

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