Kroatien ist ein beliebtes Urlaubsziel, zeichnet sich aber vielerorts nicht durch Sandstrände, sondern Kies oder steinige Küsten aus. In Dalmatien gibt es einen Ort, wo der Campingurlaub am Sandstrand wahr wird und sogar Windsurfen und Kitesurfen möglich sind: Omiš

Omiš liegt rund 25 Kilometer südöstlich von Split an der Mündung des Flusses Cetina ins adriatische Meer. Die Stadt mit etwa 15.000 Einwohnerinnen und Einwohnern ist vom Tourismus geprägt, aber bei vielen Reisenden weitgehend unbekannt. Die VANLIFE Magazin-Redaktion verdankt diesen Tipp Buchautorin Sabrina Lauckner, die ihn in ihrem Kitereiseführer Kroatien beschrieben hat. Wie sich der Campingplatz und der Urlaubsort in der Hochsaison präsentieren, haben wir uns nun angesehen.

Der Campingplatz „Kamp Galeb“

Beim Reisen in der Hochsaison wollten wir auf Nummer sicher gehen und haben im Vorfeld einen Stellplatz reserviert. (Auch hier wieder unser Tipp: Lassen Sie sich von „ausgebuchten“ Online-Reservierungssystemen nicht abschrecken. Rufen Sie direkt an oder nehme Sie per Mail Kontakt auf.). Das Kamp Galeb bietet folgende Stellplatzkategorien an: Kategorie B mit Stellplätzen inklusive Stromanschluss, Kategorie A mit Stellplätzen inklusive Strom- und Wasseranschluss (plus ein paar Plätze mit 100 statt 70 Quadratmetern) und die Kategorie L direkt am Strand inklusive Strom und Wasser. Insgesamt sind es rund 225 Stellplätze. Zusätzlich gibt es in verschiedenen Abschnitten des Areals Mobilheime, auch welche direkt am Strand. Das Gelände ist großzügig gestaltet und die meisten Standplätze sind beschattet, zumindest teilweise. Man steht auf „trockener Wiese“, die im Sommer etwas sandig und staubig ist. Die Sanitäranlagen sind allesamt sehr gepflegt und sauber, es gibt auch Außenduschen, Familienbadezimmer, Kinder-Toiletten, Trinkwasserbrunnen und Hundeduschen. In zentraler Lage gleich beim Strand liegen das Restaurant und ein Swimmingpool, ein weiteres Restaurant im Einfahrtsbereich des Campingplatzes war während unseres Besuches geschlossen.

Der Strand

Das Kamp Galeb punktet eindeutig mit dem Sandstrand. Der Strand ist in zwei Bereiche geteilt: einer zum Schwimmen und einer für den Wassersport. Das Wasser ist flach, was vor allem Kindern und Sportanfängern sehr zugute kommt. Man kann hier über weite Strecken mühelos im Sand stehen, ohne Verletzungsgefahr. Der Familienstrand ist nett gestaltet und nicht mit Liegen und Sonnenschirmen zugestellt. Er erstreckt sich über das gesamte Areal der Mobilheime bis ans nordöstliche Ende des Campingplatzes. Gäste, die Mobilheime hier mieten, haben den Strand direkt vor der Türe. Im Bereich des Sport-Strandes gilt das für die Strand-Camper auch, allerdings sind diese Plätze nicht allesamt beschaulich. Denn das Strandleben spielt sich mehr oder weniger direkt vor dem Wohnmobil oder Camper-Van ab, wirklich ungestört ist man hier nicht. Lediglich an den Strand-Stellplätzen am Ende der Bucht geht es etwas ruhiger zu. Dies sollte man bedenken, wenn man einen dieser Plätze in Erwägung zieht.

Am Sportstrand befindet sich eine Surf-Station, die Windsurf- und Kitesurf-Unterricht anbietet. Aufgrund des Stehreviers kann man beide Sportarten gut üben, auch für Wing-Foiler eignet sich dieser Strand; mit Foil-Boards geht man zum Starten ein Stück hinaus. Die Bucht liegt etwas in der Windabdeckung, weiter draußen herrschen dann aber fabelhafte Bedingungen.

Der Ort Omiš

Der Campingplatz Galeb liegt am nordwestlichen Ende des Ortsgebietes. Direkt vor dem Camp befindet sich ein großer Supermarkt, was für den täglichen Einkauf sehr praktisch ist. Das Zentrum von Omiš erreicht man am besten zu Fuß, entlang der Hauptstraße. Wer Fahrräder dabei hat, kann sich auch auf den Sattel schwingen, doch die Fahrt auf der Durchzugsstraße ist nicht besonders angenehm. Viel schneller kommt man auch nicht voran, denn die Straße ist vor allem in der Hochsaison stark befahren und die Brücke, die über den Fluss Cetina in den Ortskern führt, erweist sich als verkehrstechnisches Nadelöhr mit Stauneigung. Zu Fuß benötigt man rund 15 Minuten und hat dann nicht das Problem, das Fahrrad irgendwo sicher abstellen zu müssen.

Omiš wirkt auf den ersten Blick nicht sehr traditionell, hat aber einen sehr schönen und alten Stadtkern mit kleinen Gassen, die zum Bummeln, Essen und Einkaufen einladen. Hier gibt es viele kleine Läden, zahlreiche Konobas, also kroatische Gasthäuser, und ein paar Bars. Entlang der Hauptstraße wiederum findet man Souvenirstände, Bars, Restaurants und größere Geschäfte.

Der Fluss Cetina, der durch Omiš fließt und hier ins Meer mündet, ist bei Aktivurlaubern sehr beliebt. Die 100 Kilometer lange Schlucht bietet Möglichkeiten zum Canyoning, Kajakfahren und Rafting.

Gastronomie: dalmatinische Köstlichkeiten

Was uns hier sofort aufgefallen ist, sind die vielen „Pizzerias“. Zahlreiche kroatische Konobas haben sich in Pizzeria umbenannt, sind aber deswegen keineswegs italienische Restaurants. Neben den traditionellen kroatischen Gerichten bieten sie auch Pizza und Pasta an. Um uns besser zurechtzufinden, haben wir uns in diesem Fall von Tripadvisor beraten lassen und wurden nicht enttäuscht. Wir waren auf der Suche nach authentischer dalmatinischer Küche, denn leider ist das Restaurant am Campingplatz nicht zu empfehlen. Entschieden haben wir uns für die Konoba Gušti in einer kleinen Seitengasse der Altstadt, ein unscheinbares Haus, das wir sonst wahrscheinlich links liegen gelassen hätten. Im Innenhof steht ein typischer gemauerter Grill, dem der Hausherr wahre Köstlichkeiten entlockt. Hier wird auch die dalmatinische Peka zubereitet, ein Schmorgericht, das im Holzzofen unter einer Glocke zubereitet wird, meistens mit Fleisch, Fisch oder Gemüse. Da man sich das nicht entgehen lassen darf, haben wir eine Peka vorbestellt und sind ein paar Tage später noch einmal gekommen. Zum Ausklang des Abends lohnt sich ein Abstecher zu einer der Strandbars am Stadtstrand.

Wer ein weiteres kulinarisches Highlight erleben möchte, sollte unbedingt das Restaurant Dalmacija im Nachbarort Duće besuchen. Dort wird man von ausgebildetem Personal bestens beraten und bedient und kann neben kroatischen Klassikern auch dalmatinische Spezialitäten verkosten. Die Weinbegleitung ist exzellent und die Preise erstaunlich moderat in Anbetracht der Qualität, die man hier auf allen Ebenen geboten bekommt. Die Damen in der Küche haben sich ein Extra-Lob verdient. Wer danach noch Lust auf gute Drinks mit phantastischem Meerblick hat, schaut in der Shooko Beach Bar vorbei.

Fazit der Redaktion:
Der Campingplatz Galeb hat uns mit seinem Sandstrand überzeugt, denn er ist nicht nur für Familien ideal, sondern auch für Kitesurfer, Wing-Foiler und Windsurfer. Diese Kombination findet man selten. Nicht ganz glücklich waren wir mit der Lage des Camps, denn es liegt gleich neben der Hauptstraße, die man vor allem an Wochenendabenden stark hört. Das ist der Preis für den Sandstrand. Das kulinarische Manko der Campingplatz-Gastronomie machen die vielen typisch kroatischen Konobas in der Umgebung wett. Die Devise hier lautet: Auch mal die Umgebung erkunden! Denn schon ein paar Schritte den Strand entlang warten nette Strandbars …

Links:
Campingplatz Kamp Galeb
Visit Omiš: Infos auf Deutsch

Bild: ©VANLIFE Magazin

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