Was steckt eigentlich im Achterl beim Heurigen? Welche Rebsorten wachsen in der Wachau, welche im Burgenland? Und was davon passt auf den Campingtisch?

Österreichs Weinbaugebiete im Überblick

Österreichs Weinlandschaft ist vielfältig und lässt sich grob in vier Hauptregionen einteilen:

  • Wien: Die einzige Hauptstadt mit nennenswertem Weinbau – hier dominiert der Wiener Gemischte Satz (weiß), oft trocken und lebendig.
  • Niederösterreich: Bekannt für weißen Grünen Veltliner, Riesling und den Roten Veltliner – besonders in der Wachau, im Kremstal und Kamptal.
  • Burgenland: Heimat kräftiger Rotweine wie Blaufränkisch, Zweigelt und St. Laurent, aber auch für edelsüße Prädikatsweine bekannt.
  • Steiermark: Frische, fruchtige Weißweine wie Sauvignon Blanc, Welschriesling und Gelber Muskateller prägen das Bild.

Typische Rebsorten – und was dazu passt

  • Gemischter Satz (weiß): vielschichtig und lebendig, klassisch zur Wiener Küche – von Krautfleckerl bis Brathendl
  • Grüner Veltliner (weiß): pfeffrig und vielseitig, passt zu kalten Platten, gebratenem Fisch oder Spargel
  • Zweigelt (rot): fruchtig und unkompliziert, ideal zu Pasta, Grillgerichten oder Jausenklassikern
  • Blaufränkisch (rot): würzig und strukturiert, perfekt zu Steak, Wild oder Lamm
  • St. Laurent (rot): samtig und elegant, stimmig zu Rindsrouladen, Pilzgerichten oder Ratatouille
  • Welschriesling (weiß): leicht und spritzig, zu Vorspeisen, Salaten oder solo an heißen Tagen
  • Gelber Muskateller (weiß): aromatisch und blumig, gut zu asiatischer Küche, Antipasti oder als Aperitif
  • Rosé: frisch, fruchtig und meist trocken ausgebaut – passt zu gegrilltem Gemüse, Fisch oder mediterranen Gerichten. In Österreich oft aus Zweigelt oder Blaufränkischem gekeltert.

Und wenn’s unkompliziert sein soll:
Weißer Spritzer – klassisch mit Veltliner und Sodawasser. Trocken, erfrischend und ideal am Nachmittag, zur Jause oder einfach zwischendurch. (Beliebt ist auch der Rosé-Spritzer.)

Vom Achterl bis zum Sommerspritzer

Wer in Österreich Wein trinkt, kommt an den typischen Mengenangaben nicht vorbei. Das Achterl – also ein Achtelliter – ist die klassische Schankgröße im Wirtshaus und beim Heurigen. Es ist die Form des Genusses ohne Eile, ein Glas zum Reden, zum Genießen und Verkosten oder zur Sperrstunde (das so genannte Flucht-Achterl).

Etwas größer ist das Vierterl – die typische Größe für den Weißen Spritzer, bei dem der Wein zur Hälfte mit Sodawasser aufgespritzt wird. Beide Maße sind Teil der österreichischen Trinkkultur beim Wein – wie das Seiterl (oder Seidl) und das Krügerl beim Bier.

Und an heißen Tagen? Da darf’s ein Sommerspritzer sein: ein klassisches Achterl, aufgespritzt mit viel Sodawasser auf einen halben Liter. Deutlich leichter als der übliche Spritzer – und genau richtig für den Nachmittag unter der Markise.

Wein unterwegs kaufen und genießen

Viele Winzer:innen verkaufen direkt ab Hof, oft auch in kleinen Mengen. In typischen Weinregionen finden sich zudem Buschenschanken, Weingüter und Heurige mit Stellplätzen, zum Beispiel über Schau aufs Land* – ideal für eine genussvolle Rast. Wer Glück hat, steht über Nacht mit Blick auf Reben und Weinberge.

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Bilder: © ÖWM / ManuGrafenauer und ©VANLIFE Magazin

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