Nach vier Jahren legt der oekom Verlag den neuen Slow-Food-Führer wieder auf und präsentiert auf 656 Seiten rund 450 Gasthaus-Empfehlungen für den unverfälschten kulinarischen Genuss.
Für viele Reisemobilisten sind kulinarische Reiseführer ein unverzichtbarer Begleiter. Schließlich will man auf seiner Tour auch gut essen, und das möglichst authentisch und regional. Diesen Anspruch erfüllt der Slow-Food-Führer für Deutschland wunderbar. In altbewährter Manier stellt er allen, die eine ehrliche und schmackhafte Küche schätzen, gastronomische Höhepunkte in der Umgebung vor. Das Besondere am Genussführer ist die Suche nach Restaurants, die nicht nur ihren Gästen etwas Gutes tun, sondern auch ein Auge auf unverfälschtes Koch- und Lebensmittelhandwerk sowie nachhaltige Erzeugnisse werfen. Hier gibt es Lebensmittel ohne Geschmacksverstärker und Zusatzstoffe, frisch aus der Region und handwerklich zubereitet. Echt „slow“ eben.
Nachhaltigkeit zahlt sich aus
Genussführer-Lokale seien besser durch die Pandemie gekommen als konventionellen, stellt die Genussführer-Kommission fest. Wegen Corona aufgeben mussten die wenigsten. Etliche neue Gasthäuser haben den Einzug in diese Ausgabe gefunden.
Mehr ausländische Küche, mehr Schutz von Natur, Tieren und Umwelt
Auch wenn die Kriterien für die Aufnahme in den Slow Food Genussführer – „regional vor international, handwerklich vor extravagant, bezahlbar vor hochpreisig“ – gleichgeblieben sind, hat sich doch einiges geändert im Führer. Zum Beispiel wurden erstmals auch ausländische Kochstile berücksichtigt, wenn deren Ergebnisse die regionale Kompetenz der beteiligten Köchinnen und Köche widerspiegelten. Ein anderes, sehr wichtiges Kriterium betrifft bedrohte Tierarten wie etwa den Aal. Diesen möchten die Testerinnen und Tester künftig nicht mehr auf Speisekarten sehen, ebenso wie Produkte, die auf tierquälerische Weise entstehen, wie Gänsestopfleber oder Froschschenkel.
Statt mit Sternen oder Rankings glänzt der neue Slow Food Genussführer mit liebevoll individuellen Beschreibungen und vielen Details aus den Speisekarten der empfohlenen Häuser. Neben den obligatorischen Angaben wie Adresse, Größe, Preise und Öffnungszeiten finden sich hier auch Umwelt-, Wander- und Ausflugstipps.
Mehr als nur ein Gasthausführer
Was dieses Buch besonders auszeichnet, ist seine Liebe zum Essen und den Produkten: Ganz zu Beginn bekommt man das Slow-Food-Konzept und die Bewertungskriterien erklärt, dann geht es weiter mit einer „kleinen Warenkunde“, die so klein nicht ist. Hier erfährt man Interessantes über Brot, Fleisch, Fisch, Wurst, Wasser, Bier, Wein und Obst. Weiter geht es dann mit dem ABC der regionalen Spezialitäten. Los geht es mit der hessischen Ahlen Worscht, enden tut es mit dem bayerischen Zwicklbier. Danach folgt ein Kapitel über Regionen und ihre Gerichte und hier steckt mindestens genau so viel Arbeit drinnen wie in den Lokalbeschreibungen. Die Leserinnen und Leser lernen badische Brägele und Schäufele kennen, Hamburger Labskaus und Mockturtlesuppe oder Leberknödel, Bratwurst und Saumagen aus der Pfalz. Die regionalen Testgruppen haben sich hier so richtig ausgetobt.
Das sagt die Redaktion:
Dass wir kulinarische Reiseführer lieben, haben wir schon öfters erwähnt. Dieser hier ist eine wahre Schatzkiste, die regionale Spezialitäten, rare Sorten, traditionelle Kochkunst und die Liebe zum Essen aufbewahrt. Gerade für das entschleunigte Reisen mit dem Wohnmobil und Camper-Van der ideale Begleiter und auch ein sehr schönes und nützliches Geschenk.
Slow Food Deutschland e.V. (Hrsg.)
Slow Food Genussführer 2023/24
Die besten Slow Food Restaurants und Gasthäuser in Deutschland
oekom Verlag
656 Seiten
ISBN: 978-3-96238-210-0
36 € (DE)
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Quelle: Pressetext oekom Verlag (Auszug und bearbeitet)