Gerade bei einem kurzen Wochenend-Trip stellt sich die Frage: Sucht man sich einen schönen Campingplatz oder reicht vielleicht ein Stellplatz? Und was ist eigentlich der Unterschied?
Wie so vieles ist auch das Campen in Österreich nicht bundesweit einheitlich geregelt. Was für ganz Österreich gilt, ist das Verbot im Wald zu campen oder zu zelten. Der Wald darf zwar für Erholungszwecke betreten werden, übernachten ist aber nur mit ausdrücklicher Zustimmung der Waldeigentümerin bzw. des Waldeigentümers erlaubt. Wer trotzdem z.B. im Auto oder im Wohnmobil übernachten, begeht – abgesehen von möglichen zivilrechtlichen Folgen – eine Verwaltungsübertretung und macht sich damit strafbar. Auch das Wegwerfen von Abfall im Wald ist verboten und kann mit einer Geldstrafe bis zu 150 Euro bestraft werden.
Das Campen außerhalb des Waldbereichs ist wie schon erwähnt in Österreich nicht einheitlich geregelt. Die jeweiligen Vorschriften dazu finden sich in den einzelne Landesgesetzen bzw. bei den zuständigen Gemeinden. Im Grunde lässt sich sagen, dass Camping außerhalb von dafür vorgesehenen Plätzen praktisch nirgends erlaubt ist.
Übernachten auf dem Campingplatz
Wer sich keine Gedanken oder Sorgen über Rechtsvorschriften machen will, ist auf einem Campingplatz genau richtig. In Österreich gibt es rund 360 Campingplätze von klein bis groß, von günstig bis teuer, und mit unterschiedlicher Infrastruktur. Rechtzeitiges Reservieren hat vor allem bei sehr beliebten Campingplätzen Sinn, daher also ein bisschen planen, wo es hingehen soll.
Eine Nacht auf einem Stellplatz verbringen
Ein Stellplatz ist in den meisten Fällen ein von einer Gemeinde oder einem privaten Anbieter geführter bzw. zur Verfügung gestellter Parkplatz, der – zumindest im öffentlichen Raum – durch ein Schild darauf hinweist, dass man hier im Wohnmobil übernachtet kann. Stellplätze dienen dazu, eine Nacht zu verweilen, um dann weiterzureisen. Das Angebot an Stellplätzen kann ziemliche Unterschiede aufweisen, sei es hinsichtlich Anzahl in manchen Regionen oder der Ausstattung. Ein Stellplatz kann ein ganz einfacher Parkplatz sein; es gibt auch Stellplätze mit Einrichtungen, Wohnmobile oder Wohnwagen ans Stromnetz anzuschließen, das Grauwasser zu entsorgen und frisches Wasser aufzufüllen. Mehr lässt die Ausstattung aber meistens nicht zu. Rund 300 Stellplätze stehen in Österreich zur Verfügung. Sie finden Sie überwiegend bei Gasthäusern, Bauernhöfen, Winzern, Sportstätten, Messehallen, Schwimmbädern, Thermen oder vor den Toren von Campingplätze und sind je nach Angebot entweder gratis oder kostenpflichtig. Auch privat bewirtschaftete „Reisemobil-Stellplätze“ findet man übers Land verteilt. Sie bieten weniger Komfort als Campingplätze.
Mit Buch und App einen Gratis-Stellplatz buchen
Gut etabliert ist inzwischen auch das organisierte Stellplatz-Angebot über ein Buch oder eine App. Hier werden vor allem kostenfreie Stellplätze auf Bauernhöfen und bei Winzern angeboten. Die Idee dahinter ist eine Art Mitgliedschaft, die man über den Erwerb des Stellplatzführers oder der Stellplatz-App erwirbt, damit Zugang zur Liste der Stellplätze erhält und so wiederum dort einen Stellplatz reservieren kann. Als Mitglied der jeweiligen Organisation weist man sich vor Ort mittels Vignette auf dem Fahrzeug oder Ähnliches aus. Seit 2020 am Markt sind bauernleben.at, das seit 2024 zum deutschen Anbieter landvergnügen.com gehört, sowie schauaufsland.com*. Die Philosophie dieser Stellplatzführer-Anbieter: Den platzgebenden Landwirten, Winzern oder Wirten mit Respekt begegnen, keinen Mist hinterlassen und als keines Dankeschön – freiwillig – ab Hof etwas kaufen.
Seither dazugekommen sind Angebote mit kostenpflichtigen Stellplätzen wie like2camp, Roadsurfer Spots oder Vansite.
VANLIFE Magazin testet diese Stellplatz-Führer und berichtet laufend.
LINKS:
Österreichischer Campingclub: Liste der Stellplätze in Österreich
ADAC Camping und Stellplatzführer App
schauaufsland.com*
*Affilate-Links (Werbung): Zu Produkten, die wir nicht selbst in unserem Shop vertreiben, von denen wir aber sehr überzeugt sind und sie aus eigener Erfahrung empfehlen können, setzen wir einen Affiliate-LInk (Werbung).